Was ist Philosophie?


Was ist Philosophie?

Form


„Philosophia“ heißt auf Altgriechisch in etwa „Liebe zur Weisheit“. Der Begriff wurde vor etwa zweieinhalbtausend Jahren von Sokrates geprägt, einem der ersten Philosophen Europas. Weise ist jemand, der über grundlegende, existentielle Fragen vernünftig nachdenkt und sich aufgrund der erlangten Einsicht vernünftig orientiert in seinem Handeln. Wer die Weisheit liebt, wer philosophiert, denkt also über grundlegende, existentielle Fragen nach. Das tun bereits Kinder spontan, wenn sie sich etwa fragen, warum sie eigentlich sie selbst sind und nicht jemand anderes. Schon in späteren Jugendjahren aber haben es viele Menschen weitgehend bereits verlernt, über grundlegende Fragen selbst nachzudenken, und halten sich lieber an etablierte Meinungen, als gälten sie selbstverständlich. Dem versucht der Philosophieunterricht entgegen zu arbeiten: Vermeintlich selbstverständliche Annahmen werden unter Vorbehalt gestellt und daraufhin überprüft, inwiefern sie vernünftig begründet sind. Die staunenswerte Offenheit grundlegender Fragen unserer Existenz soll frei gelegt werden.

Philosophie als „Mutter aller Wissenschaften“

Verständnis philosophischer Fragen und Kenntnis wichtiger Antworten von großen Philosophen sind ein wesentlicher Teil einer allgemeinen Bildung von Europäern und Weltbürgern. Dies beginnt beim Gucken von Filmen und Lesen besserer Zeitungen, wo im politischen Teil vorausgesetzt wird, dass der Leser eine Ahnung von der politischen Philosophie Thomas Hobbes‘ oder Kants hat, im Kulturteil von Feyerabend oder Rousseau. Kunst- und Literaturgeschichte lassen sich ohne Kenntnis von Philosophie nicht verstehen, Geschichtswissenschaft und Rechtwissenschaft kommen ohne Philosophie ebenso wenig aus wie die Wirtschaftswissenschaften. Aber auch in den Naturwissenschaften ist der Übergang zur Philosophie – etwa in der theoretischen Physik oder der wissenschaftlichen Psychologie – vielfach ein fließender. Stets gehören Klassiker der Philosophie auch zu den Klassikern der jeweiligen Fächer.

Der Grund dafür ist, dass sich alle heutigen Einzelwissenschaften im Laufe der europäischen Geistesgeschichte erst allmählich aus der Philosophie mit ihren grundlegenden Fragestellungen heraus entwickelt haben. Darum wird die Philosophie auch „Mutter aller Wissenschaften“ genannt. Dies ist sie nicht nur als gewesener geschichtlicher Ursprung aller Wissenschaft, sondern auch bleibend als „allgemeinste“ Wissenschaft, die alle Ergebnisse aller Wissenschaften im Zusammenhang und von Grund auf zu bedenken versucht.

Die Philosophie gilt als Mutter aller Wissenschaften, mit Ausnahme der Theologie, die als eigenständige Wissenschaft bestand. Nach und nach haben sich aus der Philosophie die Einzelwissenschaften erst entwickelt und abgespalten, z.B. die Physik, die Psychologie oder auch die Kunstwissenschaft. Steigen wir tief genug in die Einzelwissenschaften ein, so gelangen wir wiederum zu philosophischen Fragestellungen. Deshalb ist die Philosophie ihrem Wesen nach auch fachübergreifend und fächerverbindend.

Ziele des Faches

Kant war der Auffassung, man könne nicht Philosophie lernen, sondern nur das Philosophieren. Als Aufklärer fühlte er sich drei methodischen Regeln verpflichtet, die auch heute noch im Philosophieunterricht als zu erwerbende Kompetenzen zur Geltung kommen:

Selber denken.

Sich in die Stelle jedes andern denken.

Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken.

Kants idealistischer Widerpart Georg Wilhelm Friedrich Hegel betonte schon bald, das Philosophieren übe sich am besten in der Auseinandersetzung mit den Systemen der Philosophie.

Ziel des Philosophieunterrichts ist es demnach, die Schülerinnen und Schüler zur philosophischen Problemreflexion zu befähigen und sie mit der ideengeschichtlichen Perspektive der Philosophie vertraut zu machen.

In der Erarbeitung der durch das Zentralabitur vorgegeben Inhaltsfelder werden zudem Kompetenzen in den Kompetenzbereichen Sach-, Methoden-, Urteils- sowie Handlungskompetenz entwickelt, die zur eigenständigen Problemreflexion verhelfen.

Für den Philosophieunterricht bedeutet das, dass die Schülerinnen und Schüler selbst philosophieren und nicht nur etwas über die Philosophie bestimmter Philosophen lernen. Das darf aber nicht mit dem bloßen Äußern seiner Meinung wie in einer Talkshow verwechselt werden, denn es kommt immer auf die Begründung und Rechtfertigung an, die ähnlich wie in der Mathematik sehr abstrakt und allgemeingültig entwickelt werden muss. Dabei werden verschiedene Fähigkeiten trainiert, die den Schülerinnen und Schülern nicht nur im Philosophieunterricht zugutekommen:

Sachkompetenz

Philosophische Problemstellungen in unterschiedlichen Inhaltsfeldern erfassen, darstellen und erläutern

Eigene Lösungsansätze und -beiträge entwickeln

Philosophische Ansätze, Positionen und Denkmodelle
- erst analysierend-verstehend Erarbeiten und anschließend argumentativ rekonstruieren
- in Anwendungskontexten erläutern sowie
- gedankliche Bezüge zwischen ihnen herstellen und sie voneinander abgrenzen

Philosophische Begriffe klären und erläutern

Methodenkompetenz (Ziel: Beherrschung der zur philosophischen Problemreflexion notwendigen Verfahren)

Philosophischen Problemstellungen abstrahierend herausarbeiten

Philosophische Texte analysieren und interpretieren

Philosophischer Sachverhalte argumentativ, strukturiert und begrifflich widerspruchsfrei darstellen

Urteilskompetenz

Philosophische Ansätze, Positionen und Denkmodelle
- kriteriengeleitet und argumentierend sowie in ihrer argumentativen Schlüssigkeit beurteilen

Zu philosophischen Problemen einen begründeten eigenen Standpunkt beziehen

Handlungskompetenz (Ziel: Orientierung im Denken)

verantwortbare Handlungsoptionen entwickeln

eigene Entscheidungen und Handlungen durch schlüssige Gründe und Argumente rechtfertigen

In rationalen Diskursen die eigene Position mit Bezugnahme auf die Positionen anderer vertreten


Inhaltlich stehen neben den Einzelthemen folgende allgemeine Ziele im Vordergrund:

Überblick über philosophische Grundpositionen erlangen

Hintergründe abendländischer Kultur kennen lernen

Wurzeln der (Natur-)Wissenschaft, des Staatswesens, der Moral und philosophischer Sinnentwürfe kennen lernen

Zusammenhang zwischen wissenschaftlichem Wissen und Weltbild erkennen


Was sind philosophische Fragestellungen?


Dem weltberühmten deutschen Philosophen Immanuel Kant nach lassen sich alle philosophischen Fragen auf vier Grundfragen zurück führen, die den großen Bereichen der Philosophie entsprechen. In Klammern ist jeweils angegeben, wann wir uns im Philosophieunterricht mit den entsprechenden Bereichen befassen:

‍Grundfrage 1: Was kann ich wissen?

= Logik, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie

z.B. Gibt es wirkliche Wahrheit oder nur verschiedene Meinungen? Kann man sich über etwas je wirklich gewiss sein? Was ist wissenschaftliche Erkenntnis und hat sie Grenzen?

‍ Grundfrage 2: Was soll ich tun?

= Ethik, politische Philosophie

z.B. Soll man versuchen, ein guter Mensch zu sein, oder sucht man besser nur möglichst klug seinen eigenen Vorteil? Was ist wirklich ohne Einschränkung gut? Soll man das Leben einiger weniger Menschen opfern, um das von Vielen zu retten? Darf man wirklich nie lügen? Was ist die beste Staatsform?

‍Grundfrage 3: Was darf ich hoffen?

= Metaphysik

z.B. Haben die Naturwissenschaften bewiesen, dass es keinen Gott gibt? Ist unser Tod für uns wirklich das Ende von Allem? Ist unsere Existenz das Resultat eines bedeutungslosen Zufalls?

‍Grundfrage 4: Was ist der Mensch?

= Anthropologie

z.B. Sind wir nur eine Art von biologischen Maschinen? Sind Freiheit, sowie Verantwortlichkeit und Schuld nur Illusionen? Ergibt menschliches Leben einen Sinn?

Wann wird Philosophie angeboten?

In der Sekundarstufe 1, also den Klassen 5 bis 9, wird Philosophieunterricht zunächst – in altersgemäßer Form – als Fach Praktische Philosophie angeboten. Es ersetzt dort den christlichen Religionsunterricht für diejenigen, die keiner christlichen oder überhaupt keiner Konfession angehören. In der Oberstufe kann dann das Fach Philosophie alternativ zum Religionsunterricht gewählt werden. Es kann sowohl schriftliches als auch mündliches Abiturfach sein.


Philosophie gehört zum offiziellen Fächerkanon der gymnasialen Oberstufe der Sekundarstufe II. Hier kann es in den Jahrgangsstufen 10-12 bzw. künftig 11-13 gewählt werden.
Es kann sowohl schriftliches als auch mündliches Abiturfach sein.


Philosophie in der Obserstufe (Sek. II)

Kants Systematisierung der Philosophie spiegelt sich im Lehrplan des Faches wider:

Einführungsphase

Inhaltsfeld 1

Der Mensch und sein Handeln

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Sonderstellung des Menschen

Werte und Normen des Handelns im interkulturellen Kontext

Umfang und Grenzen staatlichen Handelns

Inhaltsfeld 2

Erkenntnis und ihre Grenzen

Inhaltliche Schwerpunkte

Eigenart philosophischen Fragens und Denkens

Metaphysische Probleme als Heruasforderung für die Vernunfterkenntnis

Prinzipien und Reichweite menschlicher Erkenntnis

Qualifikationsphase

Inhaltsfeld 3

Das Selbstverständnis des Menschen

Inhaltliche Schwerpunkte

Der Mensch als Natur- und Kulturwesen

Das Verhältnis von Leib und Seele

Der Mensch als freies und selbstbestimmtes Wesen

Inhaltsfeld 4

Werte und Normen des Handelns

Inhaltliche Schwerpunkte

Grundsätze eines gelingenden Lebens Nützlichkeit und Pflicht als ethische Prinzipien

Verantwortung in ethischen Anwendungskontexten

Inhaltsfeld 5

Zusammenleben in Staat und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte

Gemeinschaft als Prinzip staatsphilosophischer Legitimation

Individualinteresse und Gesellschaftsvertrag als Prinzip staatsphilosophischer Legitimation

Konzepte von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit

Inhaltsfeld 6

Geltungsansprüche der Wissenschaften

Inhaltliche Schwerpunkte

Erkenntnistheoretische Grundlagen der Wissenschaften

Der Anspruch der Naturwissenschaften auf Objektivität

Praktische Philosophie (Sek. I)

Die alten Griechen glaubten, dass Philosophie mit Sich-Fragen anfängt. Wenn diese Annahme wahr ist, sollten Kinder und Jugendliche hervorragende Philosophen abgeben, da sie von Natur aus viele Dinge wissen wollen. Im Unterrichtsfach Praktische Philosophie soll dieser Frage-Sinn gefördert und in viele Richtungen gelenkt werden.

Das Wort „Philosophie“ wurde von den Griechen geprägt und bedeutet „Liebe zur Weisheit“. Ein Philosoph ist nicht unbedingt weise, aber ein Philosoph möchte weise werden. Und zwar, der philosophischen Tradition folgend, in jeder Hinsicht: in Bezug auf die eigene Person, die Menschen um einen herum und die Welt, in der wir leben.

Im Unterrichtsfach Praktische Philosophie werden daher lebensbezogene Themen behandelt, die sich den 7 Fragekreisen zuordnen lassen.

Die jungen Philosophen und Philosophinnen erhalten im Laufe des Unterrichts einen Überblick über die Entstehung und Geschichte der Philosophie und befassen sich mit lebensnahen Themen anhand von exemplarischen Beispielen, die durch unterschiedliche Methoden und Medien vermittelt werden und sich immer auf die 7 Fragekreise beziehen.

Die Methoden zur Umsetzung der Lerninhalte sind breit gefächert und richten sich nach den jeweiligen Lerninhalten. Hier seien einige wichtige Methoden des Philosophieunterrichts genannt:

Projektarbeit

Argumentationen führen

Gedankenexperimente

Schreibgespräche

Dilemmadiskussionen

Philosophische Texte erschließen

Bei den SchülerInnen und Schülern, die das Fach Praktischen Philosophie wählen, sollte die Bereitschaft vorhanden sein, über Gegebenes nachzudenken und dieses zu hinterfragen, sich mit anderen darüber auszutauschen und zu diskutieren.

Nehme ich aus Gewissensgründen nicht am Religionsunterricht teil und bietet die Schule Philosophieunterricht an, so bin ich zur Teilnahme am Philosophieunterricht verpflichtet. Das gilt sowohl in der Sekundarstufe II als auch in den Klassen 5-9 bzw. künftig 5-10, dort allerdings am Fach „Praktische Philosophie“.


Direkt aus dem Philosophieunterricht
Unser Team
Eingeführte Lehrwerke
Lehrplan
Leistungsbewertung
Wettbewerbe
Besonderes

Direkt aus dem Philosophieunterricht

Schreibwettbewerb 6c

Ist es schlimm, aus der Reihe zu tanzen?
„Nö, ganz im Gegenteil!“ – findet jedenfalls Paul aus der 6c und schreibt das dann auch in seiner Argumentation: „Sonst gäbe es ja keinen Fortschritt und niemand würde sich weiterentwickeln, wenn alle immer gleich wären und gleich denken würden. Da muss man nur an Galileo denken.“

Neben Paul, haben sich 24 weitere Schüler:innen des praktischen Philosophie-Kurses aus der 6. Klasse (c und d) mit philosophischen Fragestellungen des ersten Schreibwettbewerbs für Praktische Philosophie, Sek I, in NRW beschäftigt. Als Schreibimpulse, standen entweder ein Bild oder die Fragestellung „Ist es schlimm, aus der Reihe zu tanzen“ zur Auswahl und damit verknüpft verschieden Textformate: Beispielgeschichte, innerer Monolog oder Argumentation. Während der Erarbeitung, die die kleinen PhilosoFans ganz individuell angingen, zeigte sich, dass viele kluge Köpfe am Werk waren – das machte es nicht gerade leicht, die 3 besten Wettbewerbstexte auszuwählen. Letztendlich einigten sich jedoch die fachkundige Jury, bestehend aus dem ganzen Kurs, auf die Texte von Nele Keuler, Melina Masoumi und Paul Sperfeld – alle aus der 6c.

Rechtzeitig vor den Sommerferien trudelten dann auch die Urkunden für die 3 PhilosoFans ein, die in der letzten PP-Stunde feierlich übergeben wurden. Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Teilnahme!
Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!

(Nadja Mumme, PP-Lehrerin der PhilosoFans)

Mai 2018: Filmprojekt zur Staatsphilosphie von Thomas Hobbes

10 Schulstunden hatten die beiden Philsophiekurse in der Q1 unter der Leitung von Frau Schoop und Frau Mumme Zeit, um eine filmische Umsetzung der Staatsphilosphie von Thomas Hobbes (1588-1679) zu kreieren. Angeleitet durch Material und Hilfestellungen, können sich die zahlreichen Filmprojekte wirklich sehen lassen. Ob "Kochen mit Philosphen", die Darstellung der "typischen Unterrichtsstunde" oder künstlerisch-kreative Umsetzungen - von jedem ist etwas dabei.

(Mum)

Unser Team

Zur Fachschaft Philosophie gehören:  

  • Frau Alieva (Referendarin)
  • Herr Cremerius (Fachvorsitz)
  • Herr Dr. Holz
  • Frau Mumme
  • Frau Pennemann
  • Frau Schoop (stellvertr. Fachvorsitz)
  • Frau Schwamborn (Vertretungslehrerin)

Zur Fachschaft Praktische Philosophie gehören:

  • Frau Averkamp-Peters
  • Herr Dr. Holz
  • Herr Cremerius (Fachvorsitz)
  • Frau Mumme
  • Frau Ophuisen
  • Frau Pennemann
  • Herr Oestreich-Priebe
  • Frau Reifenrath
  • Frau Schoop (stellvertr. Fachvorsitz)
  • Frau Schwamborn (Vertretungslehrerin)

Unterrichtsmaterialien

Praktische Philosophie:  

  • Leben leben 1: Schulbuch für Praktische Philosophie und Ethik (5. Und 6. Schuljahr an Gymnasien) Ernst Klett Verlag: Stuttgart/Leipzig
  • Leben leben 2: Schulbuch für Praktische Philosophie und Ethik (7. bis 9. Schuljahr an Gymnasien) Ernst Klett Verlag: Stuttgart/Leipzig

Philosophie:

  • Jahrgangsstufe 10: philo. Einführungsphase. NRW. C.C.Buchner Verlag. (2014)
  • Jahrgangsstufe 11/12: philo. Qualifikationsphase. NRW. C.C.Buchner Verlag. (2015)

Lehrplan Praktische Philosophie

Das Fach Praktische Philosophie soll Grundfragen menschlichen Lebens behandeln und den Schülerinnen und Schülern Klarheit über die Grundlagen des individuellen und gesellschaftlichen Selbstverständnisses vermitteln. Dafür sind drei unterschiedliche didaktische Perspektiven zu unterscheiden: 

Die personale Perspektive greift Alltagserfahrungen, existenzielle Grunderfahrungen und Lebenssituationen von Schülerinnen und Schülern auf.

Die gesellschaftliche Perspektive ermöglicht es, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Wertkonflikte sichtbar zu machen.

Die Ideen-Perspektive macht Fragen und Antworten der Ideengeschichte, vor allem der Philosophie und der großen Religionen, aber auch aktuelle Denkansätze für die Beantwortung von Fragen der Schülerinnen und Schüler systematisch fruchtbar.

Die drei Perspektiven sind zu beziehen auf die sieben Fragenkreise des Unterrichts.
Die unten folgenden Schwerpunkte in den Fragenkreisen sind obligatorisch.
Die Fachkonferenz vereinbart, dass in jeder der Jahrgangsstufen 5-8 zumindest 3-4 Fragenkreise in jedem Schuljahr verbindlich sind. In der Jahrgangsstufe 9 sind alle Fragenkreise im Hinblick auf die Einführungsphase zu behandeln. Dabei sollen auch philosophische Originaltexte in Auszügen gelesen werden.

Jahrgangsstufe 5 / 6

Fragenkreis 1: Die Frage nach dem Selbst
Schwerpunkt: Ich und mein Leben, Freizeit und freie Zeit / Zeit erleben

Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen
Schwerpunkte: Der Mensch in der Gemeinschaft, Umgang mit Konflikten

Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln
Schwerpunkt: Wahrhaftigkeit und Lüge, Gut und Böse

Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
Schwerpunkt: Regeln und Gesetze, Armut und Wohlstand

Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
Schwerpunkt: Medienwelten, schön und hässlich

Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn
Schwerpunkt: Vom Anfang der Welt, Leben und Feste in unterschiedlichen Religionen

Fragenkreis 5: Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
Schwerpunkte: Leben von und mit der Natur, Tiere als Mitgeschöpfe

Jahrgangsstufe 7 / 8

Fragenkreis 1: Die Frage nach dem Selbst
Schwerpunkt: Gefühl und Verstand

Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen
Schwerpunkt: Freundschaft, Liebe und Partnerschaft

Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln
Schwerpunkt: Entscheidung und Gewissen, Freiheit und Verantwortung

Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn
Schwerpunkt: Menschen- und Gottesbilder in Religionen, Ethische
Grundsätze in Religionen

Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
Schwerpunkt: Recht und Gerechtigkeit, Völkergemeinschaft und Frieden

Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
Schwerpunkt: Vorurteil, Urteil, Wissen, Virtualität und Schein

Fragenkreis 5: Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
Schwerpunkte: Technik – Nutzen und Risiken, Ökologie versus Ökonomie

Jahrgangsstufe 9

Fragenkreis 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn
Schwerpunkt: Glück und Sinn des Lebens

Fragenkreis 1: Die Frage nach dem Selbst
Schwerpunkt: Freiheit und Unfreiheit

Fragenkreis 2: Die Frage nach dem Anderen
Schwerpunkt: Interkulturalität

Fragenkreis 3: Die Frage nach dem guten Handeln
Schwerpunkt: Gewalt und Aggression

Fragenkreis 5: Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
Schwerpunkt: Wissenschaft und Verantwortung

Fragenkreis 4: Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
Schwerpunkt: Politische Utopien

Fragenkreis 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
Schwerpunkt: „wahr“ und „falsch“


[Mumme, Holz]

Lehrplan Praktische Philosophie Stufe 5 - 7 für G9, Stand 17.8.2022


Lehrplan Philosophie Sekundarstufe II

Ausführlicher Lehrplan zum Download

Leistungsbewertung

Leistungsbewertung im Fach Philosophie

Facharbeit Bewertungsbogen Philosophie

Wettbewerbe

Seit dem Jahre 2005 nehmen Schülerinnen und Schüler regelmäßig am Landeswettbewerb Philosophischer Essay teil, der der Vorauswahl für die Internationale Philosophie Olympiade dient. 

Im Schuljahr 2016/17 gab es z.B. folgende Themen zur Auswahl:

I. „Auf die Frage nach dem Sinn von Politik gibt es eine so einfache und in sich so schlüssige Antwort, dass man meinen möchte, weitere Antworten erübrigten sich ganz und gar. Die Antwort lautet: Der Sinn von Politik ist Freiheit.“
(Arendt, Hannah: Was ist Politik? Fragmente aus dem Nachlass, hrsg. von Ursula Ludz, München/Zürich 1993, S. 28)

II. Trifft, wenn Sie eine Entscheidung treffen, Ihr Gehirn die Entscheidung?

III. „Es gibt faszinierende neue Forschungsergebnisse über den Ursprung von Altruismus und Fairness bei uns und anderen Tieren. Erhalten beispielsweise zwei Affen ganz unterschiedliche Belohnungen für die gleiche Aufgabe, verweigert der zu kurz Gekommene einfach die weitere Mitwirkung.“
(Frans de Waal: Das Prinzip Empathie. Hanser Verlag, München 2011, S. 16)
Welche Relevanz haben solche Beobachtungen für die Moralphilosophie?

IV. „[...] das Wissen macht uns weder besser, noch glücklicher.“
(Heinrich v. Kleist in einem Brief an Adolphine von Werdeck, 28./29. Juli 1801. In:
Werke und Briefe, hg. v. Helmut Sembdner, Bd. II. Carl Hanser Verlag, München 1984, S. 679. Auch online verfügbar:
http://www.kleist-digital.de/brief?id=letters/b_050.xml)

Folgende Schülerinnen und Schüler haben sich beteiligt und eine Urkunde erhalten:

Marleen Grosch (EF), Melisa Yegin (EF), Philipp Grzywaczyk (Q2)

Herzlichen Glückwunsch!

Besondere Unterrichtsveranstaltungen

In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Religion veranstalten wir regelmäßig die religiös-philosophischen Projekttage in der Jahrgangsstufe 10 zum Thema "Umgang mit Sterben und Tod".