Aufgaben und Fragestellungen des Faches Religion
Schülerinnen und Schüler fragen nach Orientierung in ihrem Leben, nach Maßstäben für die eigene Lebensgestaltung, für unser soziales Miteinander und für einen verantwortlichen Umgang mit Technik und Natur.
Religionsunterricht möchte die Schülerinnen und Schüler bei diesem Nachdenken, Suchen und sich Vergewissern begleiten. Er bringt sie dabei in Dialog und Auseinandersetzung mit den überlieferten Glaubensinhalten der biblisch-christlichen Tradition.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, sie sollen ermutigt werden für sich nach Sinn und Erfüllung zu suchen.
Verantwortliches Handeln orientiert sich an den unveräußerlichen Grundrechten, wie sie heute in der Charta der Menschenrechte und im Grundgesetz kodifiziert sind, Religionsunterricht lehrt diese aus ihren Ursprüngen zu verstehen, insbesondere dem jüdischen Gesetz, der griechischen Philosophie und der Bergpredigt. Indem Religionsunterricht hilft, dass Schülerrinnen und Schüler solche Begründungen für Werturteile erkennen, fördert er ihre ethische Urteils- und Handlungsfähigkeit.
Die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler weist immer deutlichere Züge von Traditionsverlust und Indifferenz auf. Christliche Lebenspraxis, Sprache und Rituale, christliche Sinn- und Wertvorstellungen werden nicht mehr erlebt und wahrgenommen. Religionsunterricht bekommt hier in wachsendem Maße die Funktion den Traditionsabbruch christlich-europäischer Kultur zu verhindern. Das Wissen um die Tradition erleichtert das interkulturelle Gespräch und die kritische Auseinandersetzung mit den zahlreichen Sinnangeboten der Gegenwart.
[A-P / Bon]
Unser Team
Stundentafel
Lehrplan
Kriterien der Leistungsbewertung
Besonderes
Unser Team
Zur Fachgruppe Religon gehören:
- Frau Averkamp-Peters (ev)
- Frau von der Bank (ev), Referendarin
- Frau Bongartz (ev)
- Herr Cremerius (rk)
- Frau Demmer (rk), Referendarin
- Herr Fresia (ev)
- Frau Jaeger (ev), stellvertretende Fachvorsitzende
- Frau Jülich (rk), Referendarin
- Frau Laudenberg (rk), Fachvorsitzende
- Frau Ophuisen (ev)
- Frau Wawer (rk)
- Frau Wichmann (rk)
Stundentafel
Religion wird laut Lehrplan in der Sekundarstufe I durchgängig zweistündig und in der Sekundarstufe II dreistündig erteilt. Dabei wird zwischen evangelischem und katholischem Religionsunterricht unterschieden.
Lehrplan Religion
Sekundarstufe I
Patriarchen als Leitbilder des Gottesvolkes
Abraham, Issak, Jakob (Zweifel und Glaube)
Die Bibel als Heilige Schrift
Aufbau der Bibel und sachgemäßer Umgang mit ihr
Kirche als Gemeinschaft
Unterschiede evangelisch – katholisch
Die Feste der Kirche im Jahreskreis
Judentum: Wurzel des Glaubens
Der Einzelne und die Gemeinschaft: Moses und die Zehn Gebote
(z.B.: Exodus, Das Gute und das Böse, Klassenregeln)
Jesus in seiner Zeit und Welt
Gleichnisse von der Gottesherrschaft
Könige in Israel – Berufung und Versagen
(z.B.: Nathan vor David)
Gebet als sprechender Glaube
(z.B.: Psalmen, Zugänge zum Sprechen mit Gott)
Frühchristliche Nachfolge, Der Weg der ersten Christen
(z.B.: Der Apostel Paulus, Christen im Römischen Reich)
Die beiden Schöpfungserzählungen und der heutige Umgang mit Schöpfung
Gottes Bund mit den Menschen
die 10 Gebote als Geschenk für die Freiheit
Jesu Botschaft
von der Selbst-, Nächsten- und Gottesliebe als Zuspruch und Anspruch
Propheten – Sprachrohr Gottes
früher und heute (und/oder Heilige bzw. Vorbilder)
Islam und Judentum
monotheistische Religionen
Martin Luther und die Reformation
Geschichte und konfessionelle Unterschiede
Wer bin ich?
Sehnsüchte, Ängste, Träume und Sinnsuche auf Abwegen: Aberglaube, Sekten,
Umgang mit sozialen Medien z.B. Hate Speech
Nichtchristliche Religionen – Hinduismus
Vielfalt der liturgischen Formen
Glaubensformen entdecken und verstehen, z.B. Kirchenarchitektur
Die synoptische Frage
Evangelien wollen mehr als nur berichten
Von der Würde menschlichen Lebens: Auseinandersetzung mit ethischen Grenzfragen
Abtreibung, Euthanasie, Todesstrafe oder Suizid
Kirchenarchitektur
z.B. romanische und gotische Kirchenarchitektur und deren Wandel in der Moderne
Nichtchristliche Religionen –Buddhismus (Hinduismus im 8 Jahrgang)
Fremde Denkformen und religiöse Praxen kennenlernen
Die eigene Suche nach dem Sinn des Lebens
z.B. Sekten und ihre Gefahren, z.B. Liebe und Sexualität… und die Botschaft Jesu
Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus
Bonhoeffer-Projekt (z.B. mit der Lektüre „Dem Rad in die Speichen fallen“ von Renate Wind)
Biblische Zeugnisse von Gottes Heilshandeln
Botschaft Jesu als Zeugnis für das endgültige Heilshandeln Gottes in Jesus Christus (am Beispiel der Bergpredigt)
Sekundarstufe II
schulinternes Curriculum katholische Religion in der Sekundarstufe II
Klärung des Religionsbegriffs
- Konsequenzen des Glaubens in der Welt
- Glauben und Wissen
Die Bibel als Heilige Schrift
- Grundkenntnisse des Aufbaus des AT und NT
- Methoden der Schriftauslegung
Sinngebung menschlichen Daseins und Handelns
- Handeln aus dem Glauben, ethische Entscheidungen
- Durchführung eines Projektes (z.B. Sterben, Trauer, Tod)
Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesus
- Reich-Gottes-Verkündigung und Gleichnisse Jes
- Deutungen von Tod und Auferstehung Jesu
Methoden der Schriftauslegung
- u.a.historisch-kritische Methode
Die christliche Antwort auf die Gottesfrage
- Biblische Gottesbilder; Gottesbilder der Exodustradition
- Religionskritische Erklärungen der Rede von Gott: Feuerbach, Freud
Die Theodizeefrage
- Auszüge aus dem Buch Hiob
- ausgewählte theologische und literarische Texte
Die Kirche und ihre Aufgabe in der Welt
- Ursprung und Auftrag der Kirche
- Kirche im Dritten Reich und Barmer theologische Erklärung und die ethische Relevanz für heute (ev.)
- Kirchliches Selbstverständnis: II Vaticanum (kath.)
Zeit-und Geschichtsverständnis aus christlicher Hoffnung
- Verheißung und Erfüllung
- Apokalyptisches Denken als Ausdruck von Zukunftsangst und Zukunftshoffnung zur Zeit Jesu und in der Gegenwart
(ev.: die Johannesapokalypse als Ganzschrift)
Leistungsbewertung
Kriterien der Leistungsbewertung in der Sekundarstufe I
- mündliche Mitarbeit (quantitativ/qualitativ): aktive, regelmäßige und konzentrierte Mitarbeit, aufmerksames Zuhören gegenüber dem Lehrer und den Mitschülern, respektvolle Bezugnahme auf Beiträge anderer
- Mappenführung
- Textarbeit, Nacherzählen von Texte
- ggf. schriftliche Übungen
Kriterien der Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II
Sonstige Mitarbeit:
- Mündliche Mitarbeit (Kontinuität und qualitative Entwicklung)
- Selbstständige Arbeit im Unterricht und Projekte
- Kooperation und Teamfähigkeit
- Referate, Protokolle und Kurzvorträge
- Schriftliche Übungen (können, müssen aber nicht geschrieben werden)
- Heftführung (kann, muss aber nicht kontrolliert und bewertet werden)
Klausuren:
- Jahrgangsstufe 10: eine Klausur im 1.HJ., eine im 2.HJ.
- Jahrgangsstufe 11: je HJ zwei Klausuren (3. Klausur kann durch eine Facharbeit ersetzt werden)
- Jahrgangsstufe 12: zwei Klausuren im 1HJ. und eine Vorabiturklausur (wenn Religion als 3.Abiturfach gewählt wird)
Besondere Unterrichtsveranstaltungen im Fach Religion
Gottesdienste am DBG
Eine Besonderheit am DBG ist, dass unsere Schülerschaft durch ihre gesamte Schullaufbahn durch Gottesdienste begleitet wird, die sie zum Teil selbst mitgestaltet.
Zum Willkommen der neuen Fünftklässler findet in jedem Jahr ein besonderer Einschulungsgottesdienst statt. Zusätzlich gibt es für alle Schülerinnen und Schüler in jedem Jahr einen Weihnachtsgottesdienst sowie einen Abschlussgottesdienst vor den Sommerferien. Auch der Abschied vom Schulleben wird mit einem besonderen Abitur-Gottesdienst gefeiert.
Alle Gottesdienste werden ökumenisch begangen und finden abwechselnd in der evangelischen Kirche „Zum Frieden Gottes“ und der katholischen Kirche „St. Josef unter der Leitung der dortigen Pfarrer und unter Mitwirkung der Religionslehrer und Religionsklassen statt.
Das Sterben ins Leben holen - Schulprojekt in der EF
Sterben und Tod gehören untrennbar zu unserem menschlichen Leben, ein jeder ist davon betroffen. In unserer Gesellschaft werden hiermit zusammenhängende Fragen und Probleme allerdings vielfach verdrängt. Auch Jugendliche beschäftigen sich im Prozess ihrer Selbstfindung mit ihnen und suchen im privaten wie auch gesellschaftlichen Bereich nach Möglichkeiten eines sensiblen Umgangs mit dieser Thematik. Aus diesem Grund stellt das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium unter der Überschrift Umgang mit Sterben und Tod dieses Thema in den Mittelpunkt der religiösen und philosophischen Projekttage der EF.
In ihren Religions- und Philosophiekursen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen (biologischen, religiös-philosophischen, gesellschaftlichen und künstlerischen) Aspekten von Tod auseinander und besuchen Orte und Personen, die täglich mit den Erfahrungen von Leid, Sterben und Tod zu tun haben. So wird z.B. ein Bestattungsunternehmen besucht, das Einblick in die Arbeit eines Bestatters gibt und erörtert, was bei einer Beerdigung alles zu beachten ist und wie die Bestatter mit trauernden Angehörigen umgehen. Eingebunden sind auch Besuche auf Friedhöfen, im Hospiz und in Krankenhäusern. Es werden z.B. auch Gespräche mit Krankenhausseelsorgern geführt, in denen diese von ihren Erfahrungen bei Sterbefällen und in der Trauerbegleitung berichten.
[A-P / Bon]